Veranstaltungsreihe

»Teilhabe durch Teilgabe«

Kulturelle Teilhabe zu ermöglichen heißt, auch über Teilgabe nachzudenken: Welcher Mitgestaltung mehr Raum geben? Welche Ressourcen teilen, womit Powersharing beginnen? Wie kann man sich dem Ziel, Diversität zu stärken, von unterschiedlichen Richtungen aus nähern? Wo anfangen, wie weitermachen? Die Veranstaltungsreihe »Teilhabe durch Teilgabe« widmet sich diesen Fragen und zeigt unterschiedliche Perspektiven dazu auf.

 

Wir stellen Ihnen engagierte Menschen aus Kunst und Kultur mit Haltung und Methodik aus verschiedenen Sparten vor. Lernen Sie sie kennen, kommen Sie in kollegialen Austausch.

Mit positiven und praxisorientierten Impulsen unterstützt das Zentrum für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg (ZfKT) Sie in Ihrer Arbeit und fördert Veränderungsprozesse.

Zur Veranstaltungsreihe

  • Die Veranstaltungsreihe richtet sich an Kunst- und Kulturakteur*innen aus Baden-Württemberg.
  • Die Veranstaltungen können unabhängig voneinander digital besucht werden.
  • Sie finden online über Zoom statt.
  • Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt, abhängig vom Format. Daher bitten wir jeweils um Anmeldung über das Online-Formular.
  • Wir bemühen uns um eine möglichst barrierearme Veranstaltungsreihe. Sprechen Sie uns bitte an, sollte es Bedarf an Gebärdendolmetschen o. Ä. geben.

#4 Soziale Nachhaltigkeit in der Kultur

Freitag, 17.02.2023, 10:00 – 13:00 Uhr

mit Annett Baumast

Workshop mit begrenzter Teilnehmendenzahl, die Anmeldung ist geschlossen.

 

Nach einem Einstiegsimpuls von Annett Baumast werden die Teilnehmenden in Kleingruppen in zwei Runden zielgerichtet zu diesen Fragen arbeiten: Was bedeutet soziale Nachhaltigkeit? Welche sozialen Nachhaltigkeitsziele sind für uns in der Kulturarbeit relevant? Wie können wir sie in unseren Arbeitsbereichen umsetzen? Gesundheit, Arbeitsbedingungen und Führungsmodelle stehen ebenso im Fokus wie Teilhabe und Gendergerechtigkeit.

Ziele des Workshops sind ein Grundlagenverständnis über soziale Nachhaltigkeit und ein praxisbezogener Umgang damit.

Wir bemühen uns um eine möglichst barrierearme Veranstaltungsreihe. Sprechen Sie uns bitte bis zum 31.Januar 2023 an, sollte es Bedarf an Gebärdendolmetschen o. Ä. geben.

Eine Kooperationsveranstaltung des Zentrums für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg (ZfKT), des Kulturamts Freiburg und der KuPoGe-Landesgruppe Baden-Württemberg

Über die Referentin

Zu sehen ist ein Portrait von Annett Baumast.

Annett Baumast ist Inhaberin und Geschäftsführerin von baumast. kultur & nachhaltigkeit in Hamburg, das sie 2010 in der Schweiz gründete. Nach verschiedenen beruflichen Stationen im Bereich Nachhaltigkeit arbeitet sie seitdem selbständig als Ex­pertin, Projektleiterin, Dozentin und Autorin an der Schnittstelle zwischen Kultur und Nachhaltigkeit, insbesondere für Unternehmen und Organisationen aus dem Kultur- und Bildungssektor sowie mit Kunst- und Kulturschaffenden. Seit Ende 2019 ist sie zudem wissenschaftliche Mitarbeiterin und Postdoktorandin am Institut für Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.

#6 „Es gibt kein Gebärdenland aber unser Normen- und Wertesystem ist hörend“

Dienstag, 18.10.2022, 16:30 – 18:00 Uhr

mit Caroline-Sophie Pilling und Martin Vahemäe-Zierold

Die Ausgabe findet auf Zoom statt. Die Anmeldung ist geschlossen.

 

Caroline-Sophie Pilling und Martin Vahemäe-Zierold widmen sich Fragen zu Begegnungsräumen und soziopolitischen Machtverhältnissen von Gehörlosen und Hörenden, der Frage wie Inklusion in diesem Kontext verstanden wird und was diese Impulse für den Kulturbetrieb bedeuten.

 

Dolmetscher*innen für Deutsche Gebärdensprache und deutsche Lautsprache begleiten diese Ausgabe.

Über die Referent*innen

Zu sehen ist Caroline-Sophie Pilling.

Caroline-Sophie Pilling (hörend) ist Doktorandin im Fach „Kulturelle Bildung“ an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der Konstruktion von Normalität am Beispiel der Kulturalität des Hörens und der Verstrickung von Behinderung und Interkulturalität von Gehörlosen und Hörenden. Sie studierte Kunst- und Kulturmanagement und Kulturelle Bildung in Karlsruhe, Istanbul und Ludwigsburg, war im soziokulturellen Kontext, sowie im städtischen Theaterbetrieb tätig und sammelte Erfahrungen innerhalb von EU-Forschungsprojekten.

Zu sehen ist Martin Vahemäe-Zierold.

Martin Vahemäe-Zierold ist deutsche*r Gebärdensprachdozent*in und besitzt 3 Berufsabschlüsse:

  • abgeschlossene Ausbildung als sozialpädagogische*r Assistent*in
  • staatlich geprüfte*r Gebärdensprachdozent*in
  • abgeschlossenes Studium „BA Soziale Arbeit“

Martin ist von Geburt an Taub und beherrscht neben der Deutschen Gebärdensprache (DGS) als Muttersprache auch die American Sign Language (ASL). Martin ist Queer und Non-Binär und hat vor einem Jahr eine Regenbogenfamilie gegründet.

Von 2011 bis 2016 war Martin der*die erste Taube Politiker*in in Deutschland und gehörte der Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Mitte an. Bei der Wahl des deutschen Bundespräsidenten 2012 war Martin darüber hinaus auch Mitglied der Bundesversammlung. Nach beruflichen Stationen/Erfahrungen als Betreuer*in in einem Jugendclub für Hörende und Taube sowie als Honorarkraft für Deutsche Gebärdensprache u. a. an der Alice Salomon Hochschule Berlin und anderen Stationen, arbeitet Martin als Beauftragte*r für Queer, Diversity und Antidiskriminierung im Bezirksamt Mitte der Stadt Berlin.

#5 Museum heute – (T)Raum von Morgen

Donnerstag, 23.06.2022, 15:00 – 16:00 Uhr

Ein digitales Gespräch mit Prof. Dr. Astrid Pellengahr, Direktorin des Landesmuseum Württemberg

Moderation: Nur Bakkar und Josefine Jochum

auf Zoom, keine Teilnehmendenbegrenzung

 

Das digitale Gespräch mit Prof. Dr. Astrid Pellengahr wird sich u. a. diesen Themen widmen:

  • Aktuelle Herausforderungen der Museen
  • Vermittlung und Teilhabe als Querschnitts- und Leitungsaufgabe
  • Ideale kulturpolitische Rahmenbedingungen für das Museum von Morgen

Im Anschluss an das Gespräch gibt es eine offene Diskussionsrunde.

Über die Referentin

Zu sehen ist ein Portrait von Astrid Pellengahr, die mit verschänkten Armen leicht nach links gedreht in die Kamera lächelt. Sie hat lockige, braune Haare, trägt eine rot-orange Brille und einen dunklen Blazer mit weißen Akzenten.

Astrid Pellengahr (*1967) ist seit 2020 Direktorin des Landesmuseum Württemberg. Sie hat Kulturwissenschaften (europäische und außereuropäische Ethnologie) und Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert und wurde dort 2000 promoviert. Nach Stationen in der Leitung des Stadtmuseums Kaufbeuren und des Deutschen Jagd- und Fischereimuseums München führte sie seit 2014 die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und betreute in dieser Eigenschaft die Museumsleitungen und Museumsträger von rund 1.250 Museen. Wiederholt nahm sie Lehraufträge an verschiedenen Universitäten in Bayern wahr, zuletzt am Institut für Museologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Sie ist Mitglied in zahlreichen Gremien, Kuratorien und wissenschaftlichen Beiräten von Museen und Kultureinrichtungen, darunter in der wissenschaftlichen Kommission des Instituts für Museumsforschung, in den wissenschaftlichen Beiräten des Museumverbandes Baden-Württemberg, des Schwäbischen Heimatbundes, des Linden-Museums, des Donauschwäbischen Zentralmuseums Ulm und des Forums für Freiheit und Bürgerrechte Leipzig sowie im Expertengremium für das Europäische Kulturerbe-Siegel.

#3 (Musik-)Vermittlung und Haltung. Vorstellung und Reflexion von Community Music

Donnerstag, 10.03.2022, 16:00 – 17:30 Uhr

mit Johannes Gaudet

 

Der Ansatz Community Music widmet sich neben dem musikalischen Ausdruck auch den sozialen Prozessen des gemeinschaftlichen Musizierens. Diese wird als eine ästhetische und sozial inklusive Praxis verstanden.

Der Workshop lädt dazu ein, in zwei Phasen zu arbeiten: Zunächst sollen die Grundprinzipien und Herangehensweise von Community Music vorgestellt und ihre Anwendbarkeit als Evaluierungsinstrument eigener Vermittlungsarbeit erläutert werden. Beispiele zur Evaluierung können neben denen des Referenten auch von Teilnehmenden eingebracht werden. In der zweiten Phase tritt der Referent Johannes Gaudet in einen Dialog mit den Kolleg*innen des Zentrums für Kulturelle Teilhabe und leitet über in eine gemeinsame Reflexion und Diskussion mit den Teilnehmenden.

Über den Referenten

Zu sehen ist ein Portrait von Johannes Gaudet.

Johannes Gaudet arbeitete längere Zeit als Gymnasiallehrer sowie als Dramaturg, Musiktheaterpädagoge und Projektleiter für das Nationaltheater Mannheim und das Staatstheater Mainz. Zudem war er in musikvermittelnden und dramaturgischen Funktionen sowie als Regisseur und musikalischer Leiter u. a. für die Schauburg München, die Oper Dortmund, das Theater Freiburg und die Ensemble Modern Akademie aktiv. Nach seinen Dozententätigkeiten an der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen arbeitet er seit Dezember 2021 für die Vernetzung sowie den Auf- und Ausbau musikalischer Weiterbildungsangebote an den Musikhochschulen Baden-Württembergs.

#2 Diversity durch Dialog

Donnerstag, 20.01.2022, 16:00 – 18:00 Uhr

Dienstag, 15.02.2022, 16:00 – 18:00 Uhr

mit Handan Kaymak

 

Eine grundlegende Voraussetzung zur Umsetzung und Gestaltung von Diversity-Standards ist das Verständnis füreinander. Die »Dialogische Haltung« stellt die einzigartige Existenz eines jeden Menschen in den Mittelpunkt und bietet dadurch eine besondere Möglichkeit der Begegnung und des Hinhörens. Sie betont nicht nur die Unterschiedlichkeit, sondern schafft die Möglichkeit voneinander zu erfahren und Bedürfnisse zu äußern, die der gemeinsamen Umsetzung von Vielfalt dienen. Durch die Anwendung »Dialogischer Prinzipien« kann jede*r ermutigt werden, Vertrauen in die eigene Urteilsfähigkeit und das Gespür für einen gemeinsamen Prozess zu finden. Das macht die Kulturarbeit diverser und motiviert unterschiedliche Akteur*innen sich an der Gestaltung zu beteiligen. Diejenigen, die sich auf den Dialog einlassen, erfahren Wertschätzung und Anerkennung, sie erleben, was es heißt, gehört zu werden und sich Gehör zu verschaffen. Der Dialog ist eine Form, die eigene Achtsamkeit (wieder) zu entdecken und zu verfeinern. Das Anwenden der »Dialogischen Prinzipien« angelehnt an Martin Buber bietet dabei eine einzigartige Möglichkeit in Beziehung zu treten und die Diversity-Perspektiven machtkritisch, empowernd und gemeinsam nachhaltig zu verändern. Ziel ist die Entwicklung einer dialogischen Präsenz um Diversität für alle spürbar zu gestalten.

Über die Referentin

Zu sehen ist ein Portrait von Handan Kaymak.

Handan Kaymak ist Prozessbegleiterin und Beraterin in der diversitätsorientierten Organisationsentwicklung und Mediatorin.

Sie begleitet Organisationen beim Aufspüren und Aufzeigen von Benachteiligungsstrukturen, die unter anderem Zugänge für Menschen verhindern, erschweren oder diese erst gar nicht als Personengruppe sichtbar werden lassen.

Das Hinweisen auf etablierte Strukturen, die verhindern, dass Menschen sich nicht in ihrem Umfeld entfalten können, werden besprechbar aufgegriffen. Es soll nicht beim Aufzeigen bleiben, daher entwickelt Handan Kaymak gemeinsam mit den Teilnehmer*innen neue diversitätsgerechte Handlungs- und Kommunikationskonzepte.

Diese bieten Organisationen eine Orientierung, um sich in der Neuausrichtung im Umgang mit Vielfältigkeit zurecht zu finden und langfristige diversitätsgerechte Konzepte zu entwickeln.

Was Handan Kaymak auszeichnet ist ihre über 20jährige Erfahrung in der Prozessbegleitung, Diversity Beratung, Mediation und der Durchführung von Diversity-Seminaren.

#1 Digitale Partizipation und sprechende Objekte: Ping! Die Museumsapp

Donnerstag, 09.12.2021, 10:00 – 12:00 Uhr

mit Christiane Lindner und Silke Hockmann, Badisches Landesmuseum Karlsruhe

 

»Ping! Die Museumsapp« bietet spielerisch-emotionale Zugänge zur Sammlung des Badischen Landesmuseums. Mit der bekannten Tindermechanik können Objekte nach Interessen ausgewählt werden, man kann mit ihnen chatten und sie im Museum besuchen. Wie sich die Gespräche entwickeln, hängt von den Entscheidungen der Nutzer*innen ab. Die Inhalte der App wurden gemeinsam mit Museumskolleg*innen und Bürger*innen entwickelt.

Der Workshop gibt einen Einblick in die Entwicklung von »Ping!« und die partizipative Inhaltsentserarbeitung. Im Anschluss wird der erste Schritt der Inhaltsentwicklung mit der Persona-Methode gemeinsam ausprobiert.

Mehr zu »Ping!« gibt es hier: https://www.landesmuseum.de/ping

Über die Referentinnen

Zu sehen ist ein Portrait von Christiane Lindner.

Christiane Lindner ist Digital Catalyst am Badischen Landesmuseum. Als Projektleiterin von »Creative Collections« und »museum x.o« ist sie für die Entwicklung digitaler Tools zur Partizipation verantwortlich. Sie studierte Neue Museologie in Amsterdam und war zuvor als Community Curator und Change Managerin in Museen in Wien, London und Berlin tätig. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind partizipative Strategien, Veränderungsprozesse und die nutzerorientierte Öffnung von Museen.

Zu sehen ist ein Portrait von Silke Hockmann.

Silke Hockmann ist Use Case Managerin der digitalen Museumsplattform »museum x.o« und verantwortlich für die Gegenwartsbezüge des Ausstellungsprojekts »Attische Demokratie«. Sie studierte Klassische Archäologie in Münster, Tübingen und Rom und sammelte Museumserfahrung in Münster und Karlsruhe.

Das Zentrum für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg (ZfKT) wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg finanziert und vom Landesmuseum Württemberg organisatorisch unterstützt.

Zu sehen ist das Logo des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst (kurz MWK).
Zu sehen ist das Logo des Landesmuseum Württemberg (kurz LMW).