Autorin: Anna Walz
Der Name sagt es schon: Bei der von Gabriele Oßwald und Wolfgang Sautermeister geleiteten Performancegruppe handelt es sich um ein divers aufgestelltes Team von theaterfreudigen Künstler*innen mit und ohne Behinderung.
Ein spannender Westernfilm, eine Performance zu Vergänglichkeit und Gott sowie eine liebevolle Hommage an den deutschen Schlager. Das alles ist Ensemble Divers und noch viel mehr!
Das Team ist Teil von zeitraumexit, einem Künstler*innenhaus und soziokulturellen Zentrum in Mannheim. Begonnen hatte es vor 20 Jahren mit künstlerischen Ateliers für Erwachsene mit Behinderungen in Bad Dürkheim. Darunter waren auch einige Menschen mit Leidenschaft für Bühnenspiel und Performancekunst, woraus heute dann das zurzeit siebenköpfige Ensemble Divers geworden ist.
Für die Mitglieder ist die Ensemblearbeit Teil ihrer Freizeit. Getroffen wird sich daher außer bei Endproben einmal im Monat, um gemeinsam Stücke einzuüben. Hierbei liegt der Fokus auf Performancekunst und dem Kreieren von eindrucksvollen Bildern oder atmosphärischen Szenen.
Eine Übersicht über das Ensemble Divers bietet dieses Info-Leporello.
Für die beiden Leitungspersonen ist es immer besonders wichtig geblieben, selbst mit den anderen auf der Bühne zu stehen und auf der gleichen Ebene zu arbeiten. Das Motto der Gruppe lautet: Wir feiern den Unterschied! Ihr Ziel: Künstlerisches Arbeiten anders greifen und voneinander lernen.
Die Teilnahme am Förderprogramm »Weiterkommen!« des ZfKT sollte sie auf diesem Weg unterstützen. Womit konkret sie weiterkommen wollten und welche Erfahrungen er selbst gemacht hat, erzählt Wolfgang Sautermeister in einem Gespräch nach Ende der Förderphase. Dabei stellt er klar, dass »Weiterkommen!« neben finanzieller Unterstützung vor allem zwei Dinge ermöglicht hat: Die Schaffung von Kontinuität und die Bereitstellung einer Plattform für den so wertvollen Austausch der Geförderten untereinander.
„Der Begriff Inklusion soll lebendig werden und in seiner Vielfältigkeit auch diskutiert werden!“, führt Wolfgang Sautermeister als wichtigen Leitsatz an, wenn es um inklusives Arbeiten geht. Das gehe nur, wenn über Themen, die die Gruppe bewegen, auch mit anderen gesprochen wird. Hierbei solle vor allem auch Dingen Raum gegeben werden, die vielleicht im ersten Moment nicht so gut laufen, meint er, denn: „Davon können alle lernen!“
Herausforderungen nennt Wolfgang Sautermeister einige: Neben der Terminfindung für Pro-ben des Ensembles gehört auch das stetige Dranbleiben an der Sache dazu – und natürlich die Verschiedenheit der Menschen. Gerade die stelle gleichzeitig aber auch eine unglaubliche Be-reicherung dar: „Wo man zunächst denkt, es geht gar nicht, merkt man, dass es doch geht und dass sich dann wieder Türen aufmachen.“
An der Sache dranzubleiben, erfordert zwar Wille und viel Kraft. Die Lust an der künstlerischen Arbeit führt gleichzeitig jedoch auch zu einem gegenseitigen Beflügeln und Stärken der Gemeinschaft.
„Intensiv miteinander zu arbeiten heißt eben auch, spielerisch und mit Improvisation zu arbeiten“, erklärt Wolfgang Sautermeister. Es geht darum, „einfach in einen Flow miteinander zu kommen und in diesem Erleben des gemeinsamen Stärkens eben auch Kraft zu gewinnen, Dinge zu bewältigen.“ Alles mit dem Ziel, das, was man macht, auch in die Gesellschaft hineinzutragen.
»Weiterkommen!«
Hier geht es zurück zum Überblick über die realisierten »Weiterkommen!«-Vorhaben: