Beim Powersharing geht es zum einen um die Anerkennung ungleicher Machtverhältnisse und zum anderen darum, diese Privilegien und Ressourcen so umzuverteilen, dass Teilhabe- und Gestaltungsmöglichkeiten für marginalisierte Gruppen wie z.B. Betroffene von Rassismus und Antisemitismus oder Menschen mit Migrationsgeschichte gegeben sind. Ein herausfordernder, aber auch notwendiger Prozess!
„(K)ein Kunststück – Powersharing im Kulturbetrieb fördern“ setzt in der laufenden zweiten Programmrunde den Fokus auf die Reflexion von Macht- und Ressourcenverteilung im Zusammenhang mit Rassismus und Antisemitismus. Neben der Vertiefung der Kenntnisse zu den beiden Diskriminierungsformen zielt das Programm auf die Umsetzung von Powersharing auf interpersoneller und institutioneller Ebene.
Bis zum 15. Januar 2025 sind Kulturinstitutionen bundesweit dazu eingeladen, sich für die Teilnahme am Programm zu bewerben.
Immer mehr Kulturinstitutionen wünschen sich Handlungssicherheit und professionelle Unterstützung bei der Verbesserung ihrer Zugänglichkeit für marginalisierte Menschen. Ob es nun um Teilhabemöglichkeiten geht, die sie als Akteur*innen einer pluralen Gesellschaft bieten (möchten), oder um die eigene Sensibilisierung zu Antisemitismus, Rassismus und anderen Diskriminierungsformen – der Anspruch, sich zu hinterfragen und weiterzuentwickeln, ist da. Gleichzeitig sind marginalisierte Personengruppen in Kulturbetrieben nach wie vor unterrepräsentiert.
Das zeigt sich nicht nur beim Blick ins Publikum, sondern auch bei der eigenen Belegschaft und der Programmgestaltung. Um die Diversitätsentwicklung im Kulturbereich voranzutreiben, braucht es eine diskriminierungskritische Haltung. Doch wie gelingt Kulturinstitutionen der Sprung von der Haltung zur Handlung? Und wie können Offenheit und diskriminierungsärmere Räume in Kulturbetrieben die neue Realität werden?
Die Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt ist bundesweit aktiv, um Jugendliche und Erwachsene für Antisemitismus, Rassismus und andere Formen der Menschenfeindlichkeit zu sensibilisieren – und sie für die aktive Teilhabe an einer offenen, demokratischen Gesellschaft zu stärken.
Zur Förderung einer Kultureinrichtung aus Baden-Württemberg in der laufenden zweiten Programmrunde von „(K)ein Kunststück – Powersharing im Kulturbetrieb fördern“ kooperiert das ZfKT mit der Bildungsstätte Anne Frank.
Im Rahmen des Programms „(K)ein Kunststück – Powersharing im Kulturbetrieb fördern“ unterstützt die Bildungsstätte Anne Frank Kultureinrichtungen dabei, ihre Häuser weiter diskriminierungskritisch zu öffnen und dabei den Fokus auf das Powersharing zu legen. Dabei begleiten wir fünf ausgewählte Häuser, die sich bereits mit Diversitätsförderung auseinandergesetzt haben, über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren bei dem Prozess und stehen ihnen dabei mit unserer langjährigen Expertise beratend und schulend zur Seite.
Damit reagieren wir auf einen Bedarf, der in den letzten Jahren von Kulturinstitutionen wiederholt an uns herangetragen wurde, insbesondere nach Antisemitismusvorfällen rund um die documenta fifteen oder den Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Bei dieser zweiten Runde des Projekts legen wir nun den Schwerpunkt auf die Gleichzeitigkeit und die Verschränkungen von Rassismus und Antisemitismus in unserer Gesellschaft.
Dabei möchten wir Hausleitungen und Mitarbeitende darin bestärken, Antidiskriminierung und Powersharing als Basis und Querschnittsaufgabe für Diversitätsentwicklung in ihren Einrichtungen zu verankern und sie entsprechend der Bedürfnisse einer vielfältigen Gesellschaft zu gestalten. Dazu gehört, die eigene Institution auf bisher nicht genutzte Ressourcen zur Teilhabe in einer pluralen Gesellschaft zu prüfen und institutionalisierte Abläufe zu verändern. Im Rahmen des Programms werden die fünf teilnehmenden Einrichtungen außerdem an vier Vernetzungstreffen (digital und in Präsenz) teilnehmen, die ihnen die Möglichkeit bieten, sich über den Prozess auszutauschen und voneinander zu lernen.
Unser Angebot richtet sich an Institutionen in öffentlicher bzw. freier gemeinnütziger Träger*innenschaft mit institutioneller Förderung und einem regelmäßigen öffentlichen Programm. Dazu zählen:
Es ist gewünscht, dass bereits erste Fortbildungen zur Sensibilisierung für Diversität, Diskriminierung, Rassismus oder Antisemitismus stattgefunden haben. Eine zwingende Voraussetzung zur Bewerbung und Teilnahme ist, dass die Hausleitung den Prozess inhaltlich und durch das Einräumen von Zeitressourcen und Freistellungen für interessierte Mitarbeiter*innen unterstützt.
Sie interessieren sich für die Teilnahme an „(K)ein Kunststück“? Hier finden Sie alle wichtigen Informationen:
Weitere Förderungen
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