Jetzt startet das Diversity Audit Kunst & Kultur: Vier große Kultureinrichtungen aus Baden-Württemberg durchlaufen ab dem 26. Mai 2025 in einem Pilotprozess das deutschlandweit erste Diversity Audit für Kultureinrichtungen.
Das Zentrum für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg ermöglicht diesen zweijährigen, zertifizierten Prozess. Die teilnehmenden Institutionen entwickeln gezielt Strategien für zeitgemäßes Auftreten und Arbeiten in einer zunehmend diversen Gesellschaft.
„Uns geht's ums Ganze – Diversity Management im Kulturbetrieb“: Mit diesem Anspruch startet das neuartige Diversity Audit Kunst & Kultur des Zentrums für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg (ZfKT) in die praktische Erprobung.
Zwei Jahre lang werden vier große Kultureinrichtungen aus Baden-Württemberg ihre Strukturen und ihr Personal, ihr Programm und dessen Publikum, schließlich ihre Partnerschaften und Strategien systematisch reflektieren und diversitätsorientierter ausrichten.
„Kunst und Kultur sind ein Angebot für alle Menschen. Und sie sind umgekehrt geprägt von verschiedenen Blickpunkten und Sichtweisen. Vielfalt ist ihre Grundlage. Dies in unserer demokratischen und von Vielstimmigkeit geprägten Gesellschaft sicherzustellen, ist eine Daueraufgabe für alle. Mit Sorge sehe ich, dass in den USA unter Trump etwa das Wort Diversity auf dem Index gelandet ist und eine Kürzung staatlicher Gelder nach sich ziehen kann. Dabei ist diese Vielfalt ganz oft Ausgangspunkt für Innovation und Kreativität“, sagt Ministerin Petra Olschowski.
„Baden-Württemberg bekennt sich ausdrücklich zur Vielfalt. Daher begrüße ich, dass das Zentrum für Kulturelle Teilhabe – bundesweit einmalig – ein Diversity Audit für den Kulturbereich erprobt. Dieses Zertifizierungsverfahren unterstützt insbesondere staatliche Einrichtungen dabei, sich mit Vielfalt in ihren Institutionen zu befassen und Teilhabe strategisch mitzudenken.“
An der jetzt anlaufenden Pilotphase nehmen teil:
• Badisches Landesmuseum Karlsruhe,
• Staatsoper Stuttgart,
• Haus der Geschichte Baden-Württemberg,
• Theater Konstanz.
Zunächst müssen die teilnehmenden Kultureinrichtungen sich selbst fragen: Wie passen unsere Angebote, aber auch unser Team zu einer Gesellschaft, die immer vielfältiger wird? Wen sprechen wir an, wen erreichen wir (bisher) nicht, wer trifft bei uns auf Hindernisse? Und was wollen wir an all dem ändern?
Anschließend geht es zwei Jahre lang an die Entwicklung einer passgenauen Diversitätsstrategie. Dabei stehen den teilnehmenden Kultureinrichtungen erfahrene Prozessbegleitungen mit unabhängiger Expertise in Organisationsentwicklung und Diversity Management zur Seite. Außerdem tauschen sie sich regelmäßig untereinander aus und lernen aus gemeinsamen Erfahrungen.
Welche Schwerpunkte und Ziele auf dem Feld der diversitätsorientierten Organisationsentwicklung die teilnehmenden Einrichtungen am Ende erreichen wollen, definieren sie selbst.
Finanziell ermöglicht und beratend unterstützt wird der Prozess vom ZfKT. Dafür stehen für den Pilot-Durchgang über zwei Jahre insgesamt rund 140.000 Euro zur Verfügung.
Zum erfolgreichen Abschluss des Prozesses verleiht das ZfKT den teilnehmenden Einrichtungen ein Zertifikat. Die vier teilnehmenden Einrichtungen werden damit die ersten Kultureinrichtungen in Deutschland sein, die für ihre Diversity-Arbeit zertifiziert sind.
„Das neue Diversity Audit Kunst & Kultur ist ein zukunftsweisendes Programm für mehr Kulturelle Teilhabe und gesellschaftlichen Zusammenhalt“, fasst Ebru Tepecik zusammen, die das Programm am ZfKT betreut. Und sie betont: „Die systematische und nachhaltige Auseinandersetzung mit Vielfalt in Kunst und Kultur ist gerade in diesen herausfordernden Zeiten ungeheuer relevant!“
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